Milkrun – Defintion und Beispiele
Ein Milkrun ist ein Logistikkonzept, das auch unter dem Namen Tour bekannt ist. Sein Ziel ist eine Optimierung des Logistikprozesses in der Beschaffung, Verteilung und Produktion von Gütern. Dabei geht es darum, unnötige Lieferwege zu vermeiden. Ein Unternehmen legt dazu nach bestimmten Faktoren eine Route fest. Die Stationen entlang der Route werden immer zu festen Zeiten angefahren. Dann werden an jeder Station Güter entgegengenommen und/oder abgeliefert. Das reduziert die Anzahl der Transporte.
Das Milkrun-Konzept der Logistik ist an die traditionellen Milchlieferanten in den USA und England angelehnt. Sie fuhren die Haushalte auf einer festen Route an. Dabei stellten sie die frischen Milchflaschen vor die Tür und nahmen die leeren Milchflaschen gleich mit.
Ein Milkrun kann zwischen mehreren Betrieben (überbetrieblich) oder in nur einem Betrieb (innerbetrieblich) erfolgen. Beim überbetrieblichen Milkrun System beauftragt ein Unternehmen ein Transportunternehmen. Das fährt dann innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums verschiedene Lieferanten an. Dort holt es Güter und bringt sie zum Ausgangsort der Tour zurück. Außerdem ist es möglich, dass das Unternehmen Güter oder Material vom Ausgangsort mitnimmt und bei den Kunden abliefert. Es ist also ein Kreislauf, der immer wieder von vorne beginnt. Das reduziert die Lagerdauer. Außerdem ist der LKW immer maximal gefüllt und hat weniger Leerfahrten.
Das Milkrun System kann aber auch innerbetrieblich angewandt werden. Dabei werden oft benötigte Bedarfsgüter in regelmäßigen Abständen an den entsprechenden Arbeitsort gebracht. Ein Beispiel dafür wären Schrauben bei einem Autohersteller. Gleichzeitig werden leere Behältnisse und Verpackungsmaterial mitgenommen und entsorgt. Die kontinuierliche Versorgung und Entsorgung spart Zeit und reduziert Transportwege.