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Materialflusssimulation – Notwendigkeit und Ablauf
Die VDI Richtlinie 2689 definiert den Materialfluss als
"die Verkettung aller Vorgänge beim Gewinnen, Be- und Verarbeiten sowie bei der Verteilung von Gütern innerhalb festgelegter Bereiche."
Ein effizienter Materialfluss ist das Rückgrat jeder produktiven Geschäftstätigkeit. Ob in der Produktion, der Logistik oder dem Vertrieb – die nahtlose und effektive Bewegung von Materialien ist entscheidend für die operative Effizienz und Rentabilität. Doch was genau versteht man unter Materialfluss und welche Elemente gehören dazu?
Was versteht man unter einem Materialfluss?
Der Materialfluss ist der Prozess, durch den Materialien und Waren von ihrem Ursprungspunkt bis zu ihrem Endziel bewegt werden. Dieser Fluss kann innerhalb eines Unternehmens – z.B. vom Lager zur Produktionsstätte – oder zwischen verschiedenen Unternehmen – z.B. vom Lieferanten zum Kunden – stattfinden. Der Materialfluss beinhaltet sowohl physische Bewegungen (Transport, Lagerung, Handhabung) als auch die damit verbundenen Informationsflüsse.
Physischer Materialfluss
Der physische Materialfluss bezieht sich auf die tatsächliche Bewegung der Materialien und Produkte. Dies umfasst den Transport der Materialien von einem Ort zum anderen, ihre Lagerung an verschiedenen Punkten entlang des Flusses und die Handhabung der Materialien während des Transports und der Lagerung.
Informationsfluss
Zusammen mit dem physischen Materialfluss gibt es auch einen Informationsfluss. Dieser umfasst alle Informationen, die für die Steuerung und Koordination des Materialflusses benötigt werden, wie z.B. Bestandsinformationen, Lieferzeiten und Produktionspläne.
Was gehört zum Materialfluss?
Zum Materialfluss gehören verschiedene Elemente, die zusammenwirken, um einen reibungslosen und effizienten Ablauf zu gewährleisten. Dazu gehören:
- Transport
- Lagerung
- Handhabung
- Planung und Steuerung
Diese Elemente wollen wir nachfolgend näher betrachten.
Transport
Der Transport ist ein zentrales Element des Materialflusses. Er umfasst alle Aktivitäten, die mit der Bewegung von Materialien von einem Ort zum anderen verbunden sind. Dies kann den Transport von Rohstoffen von einem Lieferanten zu einer Produktionsstätte, den internen Transport von Materialien innerhalb eines Lagers oder einer Fabrik und den Transport von fertigen Produkten zum Kunden beinhalten.
Lagerung
Die Lagerung ist ein weiterer wichtiger Bestandteil des Materialflusses. Sie bezieht sich auf die Aktivitäten, die mit der Aufbewahrung von Materialien und Produkten an verschiedenen Punkten entlang des Materialflusses verbunden sind. Dies kann die Lagerung von Rohstoffen, Zwischenprodukten und fertigen Produkten beinhalten.
Handhabung
Die Handhabung bezieht sich auf die physische Manipulation von Materialien während des Transports und der Lagerung. Dies kann das Be- und Entladen von Fahrzeugen, das Umladen von Materialien von einem Transportmittel zu einem anderen und das Stapeln und Sortieren von Materialien im Lager umfassen.
Planung und Steuerung
Die Planung und Steuerung des Materialflusses ist entscheidend für die Effizienz des gesamten Prozesses. Sie beinhaltet die Planung des optimalen Weges für den Fluss, die Bestimmung der erforderlichen Ressourcen und die Koordination der verschiedenen Aktivitäten, die im Zusammenhang mit dem Materialfluss stehen.
Warum ist der Materialfluss so wichtig?
Ein gut organisierter Materialfluss ist entscheidend für die betriebliche Effizienz. Ein optimaler Materialfluss kann dazu beitragen, die Produktionszeiten zu verkürzen, die Lagerhaltungskosten zu reduzieren und die Produktivität zu steigern. Darüber hinaus kann ein effizienter Wertstrom dazu beitragen, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, indem er dazu beiträgt, dass die richtigen Produkte zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar sind.
Verbesserung der Produktionszeiten
Durch die Optimierung des Materialflusses kann die Zeit, die benötigt wird, um ein Produkt vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt zu bringen, erheblich reduziert werden. Dies kann dazu beitragen, die Produktionskapazität zu erhöhen und die Durchlaufzeiten zu verkürzen.
Reduzierung der Lagerhaltungskosten
Ein effizienter Materialfluss kann dazu beitragen, die Menge an Materialien und Produkten, die gelagert werden müssen, zu reduzieren. Dies kann dazu beitragen, die Lagerhaltungskosten zu senken und Kapital freizusetzen, das für andere Zwecke verwendet werden kann.
Steigerung der Produktivität
Ein gut organisierter Materialfluss kann dazu beitragen, die Produktivität zu steigern, indem er sicherstellt, dass die richtigen Materialien zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar sind. Dies kann dazu beitragen, Verzögerungen und Stillstandzeiten zu vermeiden und die Gesamtproduktivität zu steigern.
Verbesserung der Kundenzufriedenheit
Ein effizienter Materialfluss kann dazu beitragen, die Kundenzufriedenheit zu verbessern, indem er sicherstellt, dass die Produkte rechtzeitig und in gutem Zustand geliefert werden. Dies kann dazu beitragen, die Kundenbindung zu stärken und das Geschäftswachstum zu fördern.
Ablauf einer Materialflusssimulation
Am Beginn steht die Zieldefinition. Welche Zielgrößen gilt es zu untersuchen, welche Anforderungen an die Visualisierung werden gestellt?
Dann wird die Datenbasis erhoben und aus den Systemabläufen der Ist-Zustand ermittelt. Dafür werden Daten aus dem ERP-System und unternehmenseigenen Trackingsystemen verwendet. Auch Arbeitspläne und Befragungen der Mitarbeiter spielen eine Rolle, um wirklich ein umfassendes Bild zu erhalten. Eine Materialflusssimulation Software wie zum Beispiel visTABLE oder Plant Simulation kann nur dann gute Ergebnisse liefern, wenn die eingegebenen Daten hohe Qualität haben.
Darauf folgt die Datenauswertung, wo die Materialflusssimulation-Software erst richtig zur Geltung kommt. Mit ihr werden die Kosten der Materialflüsse wie vorhanden oder geplant ermittelt. Die Ergebnisse werden am Schluss grafisch dargestellt.
Warum ist eine Materialflusssimulation in der Logistik geradezu notwendig?
Nicht völlig optimierte Prozesse bedeuten nichts anderes als Verschwendung von Ressourcen. Eine Materialflusssimulation kann also direkt Kosten senken und die Notwendigkeit ist somit bei vielen Projekten gegeben. Diese niedrigeren Kosten sind ein Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen. Wird diese Optimierung von einem Unternehmen nicht vorgenommen, wenden Konkurrenten dieses Verfahren an und kommen ihrerseits an diesen Vorteil.